IMPULS

Geht‘s auch ohne Gott?

Meine Frau und ich lernten in Dortmund eine junge Frau kennen. Sie war beruflich erfolgreich, hatte einen großen Freundeskreis und genoss ihr Leben. Sie wusste von meinem Beruf als Pastor und parkte immer im Hof unserer Gemeinde. Bei einem Besuch kamen wir auf unseren Glauben zu sprechen. Sei sagte sinngemäß: „Für mich ist das nichts. Mir geht es doch gut.“ Ich antwortete: „Uns geht es auch gut, aber trotzdem glauben wir an Jesus. Was machst Du denn, wenn es mal nicht mehr läuft?“ „Ach, es geht immer weiter…!“ Beim Thema Christsein blockte sie danach immer ab. Anscheinend dachte sie, dass Glaube und Christsein vor allem dann wichtig sein könnte, wenn es Menschen schlecht geht und sie mit ihrem Leben nicht mehr klar kommen. Die gehen dann halt zur Gemeinde. Alle anderen kommen so durch das Leben.

Die Bibel sagt das anders:

„Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.“ (Römer 14,17)

Gott geht es erst in zweiter Linie um die Äußerlichkeiten unseres Lebens, obwohl er sich auch darum kümmert. In erster Linie geht es ihm um unsere Seele. Diese Tatsache wird uns in Matthäus 16,26 bestätigt:

„Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen und dabei seine Seele zu verlieren? Gibt es etwas Kostbareres als die Seele?“

Es geht Gott um Gerechtigkeit für unser Leben, genauer um Glaubensgerechtigkeit. Unsere Seele wird im Glauben an Christus, sein Leiden, Sterben und Auferstehen vor Gott gerecht gesprochen. Es geht ihm darum, dass unsere Seele Frieden mit ihm hat. Er will die trennende Sünde durch seinen Sohn Jesus Christus wegnehmen und unserer Seele Freude schenken – die Freude daran, dass er in unserem Leben an jedem Tag präsent ist. Und die Freude, dass wir ihn an unserer Seite haben und er uns hilft, dieses Leben zu gestalten. Wir dürfen uns freuen, dass wir durch das Lesen in der Bibel und das Gebet in persönlicher Beziehung mit ihm leben können. Gott ist nicht einfach ein Krisenmanager, sondern auch ein großer „Freudeschenker“. Versuchen Sie es doch mit ihm!

Pastor Christoph Meys

Foto: Unsplash